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NATALIS®

Das 3-Phasen-Konzept für mein Baby & mich!

Wir begleiten Dich vom Kinderwunsch über die Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit.

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Interview mit Hebamme Parisa Ayazi

Hebamme

Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit gehören zu den intensivsten Phasen im Leben einer Mutter. Wie schön, dass ihnen in dieser besonderen Zeit Personen mit beruflicher Expertise und Empathie zur Seite stehen: Hebammen.

Die Hebamme Parisa Ayazi aus Moosach bei München hat sich die Zeit genommen und uns einige Fragen rund um die Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit beantwortet.

1. Wer sind Sie? Stellen Sie sich gern einmal vor.

Mein Name ist Parisa Ayazi, ich bin 50 Jahre alt und habe zwei Töchter im Alter von 22 und 15 Jahren. Seit über 28 Jahren bin ich Hebamme und momentan freiberuflich tätig.

2. Was empfehlen Sie Paaren mit Kinderwunsch?

Wenn es mit dem Wunsch nach Nachwuchs nicht klappen möchte, rate ich zuerst zu einer Untersuchung der Blutwerte und Hormone. Ist hiermit alles in Ordnung, wird die Ernährung beleuchtet. Hierbei empfehle ich Frauen mit Kinderwunsch auch die Einnahme von Vitaminen: Folsäure und Vitamin E sind nun besonders wichtig.

3. Was sollte Ihrer Meinung nach bei der Wahl der richtigen Hebamme beachtet werden?

Die Chemie muss stimmen. Hebammen sind sehr intim mit dem Paar. Deshalb ist es wichtig, dass Paare ein gutes Gefühl bei ihrer Hebamme haben, auch in Hinsicht auf die Nachsorge ist dies essenziell.

Hebammen, die selbst Kinder haben, können sich häufig besonders gut in das Paar hineinversetzen und ihm mit viel Empathie und Mitgefühl begegnen. Zusätzliche Qualifikationen wie Homöopathie und Akupunktur sind je nach Bedürfnissen des Paares ebenfalls sehr viel wert.

4. Legen Sie Schwangeren die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel ans Herz?

Auf jeden Fall. Selbst mit einer ausgewogenen Ernährung können Schwangere nicht sicherstellen, dass sie und ihr Kind mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind. Neben Folsäure ist Omega 3 beispielsweise von hoher Wichtigkeit. Schwangeren Frauen, die nicht mit ausreichend Sonnenlicht in Berührung kommen, empfehle ich außerdem Vitamin D. Ernährt sich die werdende Mutter vegetarisch, empfehle ich zudem die Einnahme von Vitamin B12.

5. Haben Sie einen Tipp gegen die für die Schwangerschaft typische Übelkeit?

Tritt Morgenübelkeit auf, sollte meiner Erfahrung nach die ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 sichergestellt werden. Auch eine ausgewogene Ernährung sowie das Trinken von Ingwer- und Fencheltee kann viel bewirken. Zudem ist ein Verzicht von Rohkost ratsam, um das Verdauungssystem und den Kreislauf zu schonen. Hilft dies alles nichts, rate ich, Akupunktur oder Homöopathie in Erwägung zu ziehen.

6. Mit welchen Unsicherheiten kommen werdende Eltern besonders häufig auf Sie zu?

Nach jahrelanger Erfahrung kann ich sagen, dass viele werdende Eltern mit Unsicherheit und mangelndem Vertrauen in sich selbst zu kämpfen haben. Verständlich, bei so viel Informations-Input von außen in Form von Ratschlägen, Empfehlungen und Erfahrungen. Das führt zu Verwirrung und Ängstlichkeit. Viele Paare sind auch sehr perfektionistisch. Ich versuche sie zu beruhigen, indem ich sie möglichst unaufgeregt informiere.

7. Was raten Sie Frauen mit starker Angst vor der Geburt?

Respekt und bis zu einem gewissen Grad auch Angst vor der Geburt sind vollkommen normal. Diesen Ängste kann mit bewussten und tiefen Atemübungen, der Konzentration auf das Positive und auch Ablenkung entgegengewirkt werden.

8. Viele Frauen haben im Wochenbett mit dem sogenannten Babyblues zu kämpfen. Was sollte man tun, wenn die Niedergeschlagenheit länger anhält?

Ursache des Babyblues ist die hormonellen Umstellung im Körper der Mutter nach der Schwangerschaft. Nun kann mithilfe von Vitamin D versucht werden, die Stimmung anzuheben. Da ich aus dem Orient komme, empfehle ich auch gerne Safran, dem eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt wird und der sehr gute Effekte erzielt. Auch frische Luft ist bedeutend.
Mamas mit Babyblues begegne ich mit viel Verständnis und Bestärkung. Ich möchte ihnen ein sicheres Gefühl geben. Wie schon vorhin erwähnt, legen viele Mütter einen hohen Perfektionismus an den Tag. Ich bestärke sie darin, alles richtig und einen tollen Job zu machen.

Neben der Unterstützung des Partners hilft vielen frischgebackenen Mamas zudem weiblicher Kontakt. Vor allem mit anderen Müttern, die bereits Kinder haben und mit denen sie sich austauschen können.

Nach circa vier bis sechs Wochen sollte der Babyblues langsam nachlassen. Ist dies nicht der Fall, rate ich Frauen, sich mit diesem Problem an ihren Gynäkologen zu wenden, der sie gegebenenfalls an einen Therapeuten oder Psychologen weiterverweisen wird. Niemand sollte mit einem solchen Gefühl allein gelassen werden und häufig bewirken Gespräche und Austausch, gegebenenfalls auch mit einem Experten schon sehr viel.

9. Stillen oder Fläschchen geben – wie stehen Sie dazu?

Ich empfehle allen Müttern, wenn möglich zu stillen.

10. Was raten Sie Frauen, bei denen das Stillen einfach nicht klappen möchte?

Es gibt Fälle, in denen das Stillen nicht gelingt. Es ist wichtig, diesen Müttern mit Verständnis zu begegnen. Eine Mutter, die nicht stillen kann, ist auf in keinen Fall eine schlechte Mutter. Dasselbe gilt für Mütter, die nicht stillen möchten. Es ist ihr eigener Körper. Oft spüren Frauen einen großen Druck auf sich, stillen zu müssen. Es ist wichtig, dass ihnen dieser genommen wird.

Manche Frauen sind nach der Geburt und in dieser ganz neuen Lebensphase so angespannt, dass sich dies auch auf das Stillen auswirkt. Mutter und Kind sind geistig, seelisch und emotional sehr stark miteinander verbunden. So kann es passieren, dass das Kind die Anspannung der Mutter spürt und die Brust deshalb ablehnt.

In diesem Fall versuche ich, dieses Problem mit dem richtigen Bonding zwischen Mama und Kind zu lösen. Ich rate Müttern in diesem Fall gerne, sich das Baby nackt, bei einer warmen Raumtemperatur auf den ebenfalls nackten Oberkörper zu legen. Dies stärkt die innere Bindung. Das Baby folgt nun automatisch seinem inneren Instinkt, sucht die mütterliche Brust und saugt an ihr. Wird dies ein paar Mal wiederholt, kann das Problem auf diese Weise oft dauerhaft gelöst werden.
Außerdem kann auch das Baby Ursache der Problematik sein, zum Beispiel im Fall einer Saugverwirrung oder eine Blockade. Bei einer Blockade kann ein Osteopath häufig Abhilfe schaffen. Manche Babys haben ein verkürztes Zungenbändchen, das das Trinken an der Brust erschwert. Da es bei der U2 Untersuchung beim Kinderarzt auch einmal übersehen werden kann, überprüfen Hebammen diese Möglichkeit, wenn eine Familie mit Stillproblemen zu ihnen kommt. Ist ein verkürztes Zungenbändchen die Ursache, kann der Kinderarzt dieses Problem dann mit einem Eingriff lösen.

Seit der Corona-Zeit erreichen mich besonders häufig Nachrichten von Müttern, deren Kind die Brust nach den ersten 1 bis 2 Still-Monaten plötzlich ablehnt. Oft liegt es daran, dass die Mütter sich mit der aktuellen Situation und der Isolation nicht wohl fühlen und deprimierter Stimmung sind. Das spürt auch das Kind. Meine Empfehlung: Einen Ausgleich finden. Den Partner um eine Massage bitten und dieses Ritual einmal wöchentlich einführen. Oder ein entspannendes Bad nehmen, dies ist nach der siebten Woche nach der Geburt möglich. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft, bei dem man in sich hineinhorcht, den Kopf frei kriegt und im Anschluss mit diesem guten Gefühl zu seinem Kind zurückkehrt, kann wahre Wunder bewirken.

Wir danken Frau Ayazi für ihre Zeit und die so informative und herzliche Beantwortung unserer Fragen.
Wer Näheres über sie erfahren möchte, kann dies auf ihrer Homepage tun: www.hebamme-moosach.de